Die PEBE Firmengeschichte

Entwicklung, Produktion und Vertrieb von PEBE Plastspielwaren und Steckbausteinen

Erstes Firmenlogo

Die Anfänge

1955
  • Gründung der Firma Paul Bernhardt in Bad Kösen
  • Die Bezeichnung PEBE leitet sich dabei von den Initialen des Firmengründers Paul Bernhardt ab
  • Entwicklung und Produktion von Plaststeckbausteinen zur Konsumgüterproduktion
1957
  • Firmenerweiterung in Bad Kösen in der Eckartsbergaer Str. 12
  • Kapazitätserweiterung der Spielwarenproduktion auf 30 Mitarbeiter
  • Einsatz von zwei handgesteuerten Spritzgießautomaten
1960
  • Erster Export von Steckbaukästen nach Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn, Finnland und Belgien
1967
  • Aufbau eines eigenen Werkzeugbaues zum Bau von Spritzgießwerkzeugen
1968
  • Aufbau einer eigenen Entwicklungsabteilung für die Produktentwicklung bzw. Spielmittelgestaltung
1970
  • Firmenerweiterung in Bad Kösen in der Eckartsbergaer Str. 3 für Konfektionierung und Versand
  • Schaffung eines Steckbaukastensystems für unterschiedliche Spielalterbereiche
1971
  • Erweiterung des Spielwarensortimentes durch Entwicklung von Puppenmöbeln und Wissensspielen (z.B. PEBE Koordinator)
  • Weitere Steigerung Spielwarenproduktion
Zweites Firmenlogo

Die Zeit als VEB

1972
  • Verstaatlichung der Firma Paul Bernhardt in den VEB Plastica Bad Kösen
  • Firmengröße: 100 Mitarbeiter, 10 Spritzgießmaschinen
  • Es erfolgt eine Erweiterung des Werkzeugbaus, sowie die Steigerung des Spielwarenexportes
1974
  • Entwicklung und Produktion der Mini-Auto Serie im Raster 5 mm
  • Staatliche Auszeichnung mit dem Gütezeichen „Q"
  • Unterlassungsklage von LEGO® für den Vertrieb des alten Steckbausteinsystem im Raster 8 mm in der BRD und anderen westlichen Staaten, wegen der Verbaubarkeit beider Systeme
  • Konzentration in Fertigung und Entwicklung auf Freizeit- und Familienspiele zur Kompensation des dadurch entstandenen Exportrückganges
1975/
1976
  • Komplexe Erweiterung des Spielwarensortimentes: Tischspiele, Diabolo-Game
  • Erweiterung des Exportes in das sozialistische Ausland: UdSSR, Jugoslawien
  • Entwicklung von Tisch- und Familienspielen für den Export in das westliche Ausland aufgrund der LEGO® Intervention
1978/
1979
  • Entwicklung und Produktion von Legespielen für den Kleinkindbereich
  • Sortimentserweiterung der Mini-Auto Serie im Raster 5 mm
  • Einsatz elektronisch gesteuerter Einzählanlagen zur Konfektionierung
  • Erweiterung des Ost- und Westexports im Sortiment Freizeit- und Familienspiele
  • 70 % der Spielwarenproduktion werden exportiert
1981
  • Entwicklung und Produktion von neuen Freizeit- und Familienspielen: Tennisspiele, Golf- und Playbälle, Flugpfeile, Klopfspiel und Kleinkinder-Schiebespiele
  • Der VEB Plastica wird in das Kombinat Chemie und Plastverarbeitung Halle integriert
  • Kapazitätserweiterung im Werkzeugbau; Einsatz neuester Fertigungstechnologien
1982
  • Entwicklung von Domino-Tischspielen in mehreren Varianten
  • Einführung exportfähiger attraktiver Verpackungen
  • Einsatz von drei elektronischen Einzählanlagen zur Bausteinkonfektionierung für den DDR- und Ost-Markt
  • Das PEBE Plastspielwarensortiment erreicht 17 % der DDR Gesamtspielwarenproduktion
drittes Firmenlogo

Das Programm 2000 und die Wende

1984
  • Entwicklung eines rechtsmängelfreien patent- und weltmarktfähigen Steckbausteinsystems im Raster 8 mm (inkompatibel mit LEGO®)
  • Zielstellung ist die Fortsetzung der firmeneigenen Steckbausteintradition und die Herstellung innovativer Produkte für den Weltmarkt
  • Umbenennung des Betriebes in VEB Chemische Fabrik Bad Kösen
1985
  • Vorstellung der neuen Basis-Steckbaukästen zur Leipziger Frühjahrsmesse 1985 unter dem futuristischen Produktnamen PEBE 2000
  • Anmeldung eines internationalen Patentes beim europäischen Patentamt in München
  • Einstellung der Produktion des alten PEBE Steckbausteinsystems Raster 8 mm
  • Beginn der Produktionsverlagerung des PEBE Freizeit- und Familienspieleprogramms innerhalb des Kombinats
  • Ausgliederung der Steckbausteine im Raster 5 mm (Mini-Autos) in die Chemische Fabrik Köthen
  • Konzentration auf das neue Programm PEBE 2000 in Bad Kösen
  • Erste Verkäufe an marktführende Versender und Warenhäuser in der BRD und den Niederlanden
1987/
1988
  • Entwicklung neuer komplexer Spielthemen wie Baustelle, Landwirtschaft zur Erhöhung der Exportchancen
  • Verlagerung der im Bausteinsystem PEBE 2000 integrierten Maxi-Systems in den Kombinatsbetrieb Metaplast Quedlinburg
  • Entscheidung der staatlichen Organe aufgrund der Entwicklung des neuen rechtsmängelfreien weltmarktfähigen PEBE 2000 Systems in der DDR nur noch ein Steckbausteinsystem herzustellen und zu vertreiben (das bedeutete auch das Ende von FORMO)
  • Vorbereitung Produktionsübernahme bei Kombinat Chemisch-technische Erzeugnisse Gotha (vormals Fa. Windt, Gotha)
  • Erarbeitung eines firmenübergreifenden Entwicklungskonzeptes und gemeinsamer Marktstrategie zur Erhöhung der Absatzchancen
  • Erste Präsentation von PEBE 2000 zur Internationalen Nürnberger Spielwarenmesse am Stand der DDR Spielwarenindustrie
  • Auszeichnung als Vertrauenslieferant des Otto Versands für qualitätsgerechte Steckbausteinprodukte
  • Investbeginn neue Lager- und Versandhalle in Bad Kösen
  • Einsatz von 23 Spritzgießmaschinen in der Steckbausteinfertigung
1989
  • Entwicklung der neuen Truck-Fahrzeugserie im Maßstab 1:25
  • Erstellung eines neuen Faltschachtelkonzeptes für Steckbaukästen
1990
  • Einführung marktwirtschaftlicher Praktiken im gesamten Betriebsablauf
  • Gründung der PEBE Kunststoff-Verarbeitung GmbH Bad Kösen
  • Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Handelshäusern
  • Eigene Außendienstmitarbeiter für Spielwaren im Fach- und Einzelhandel
  • Zusammenbruch der Absatzgebiete in Osteuropa durch die politische Wende
  • Umsatzanteil des Exports nach Osteuropa (umfasste ca. 80 % des Gesamtumsatzes) fallt weg!
  • Ausarbeitung eines weltmarktfähigen Verpackungskonzeptes mit renomierter Agentur zur besseren Vermarktung der Produkte in Westeuropa
  • Gründung der Marke mini stone von der JACOBI-PLAST GmbH, Chemische Fabrik Köthen
  • Neuentwicklungen von weiteren Mini-Autos in Köthen
aktuelles Firmenlogo

PEBE in der Marktwirtschaft

1990/
1991
  • Erarbeitung einer neuen Marketingstrategie mit neuem attraktiven Produktoutfit für das Gesamtsortiment
  • Reprivatisierung des Unternehmens in zwei Teile:
  • PEBE Kunststoff-Verarbeitung GmbH für Entwicklung, Marketing, Konfektionierung und Vertrieb von Spielwaren
  • Bernhardt Kunststofftechnik GmbH für die Produktion von Steckbausteinen und technischen Formteilen auf Spritzgießmaschinen im neuen modernen Maschinensaal
  • Erstellung eines repräsentativen mehrsprachigen Produktkataloges
  • Zertifizierung der PEBE Steckbausteinprodukte nach EN 71/1 - III
  • Erteilung des Europa-Patents für das PEBE Steck-Bausteinprinzips
  • Eigener Messestand auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg
  • Neupräsentation von 15 Artikeln im Bausteinsystem PEBE 2000
  • Entwicklung von Trendprodukten als Bausätze: Airfighter, Blackrider, sowie Figurenbausätze: Pumuckl und Super Mario
  • Wiederbelebung des Exportgeschäftes nach den Niederlanden, Großbritannien, Belgien, Österreich, Polen und Ungarn
1992
  • Entwicklung neuer Fahrzeugserien M 1:75 und M 1:50 für Displays und Thekendisplays um unterschiedliche Kundenstrukturen besser bedienen zu können
  • Neue Kontakte zu deutschen und internationalen Handelshäusern
  • Weitere Umsatzsteigerung durch neue Großkunden
1993/
1994
  • Stagnation der Umsätze bei Versandhäusern durch das Anbieten gleicher Artikel an mehrere Versender
  • Entwicklung komplexer Spielthemen: Flughafen, Parkhaus als Superboxen für Versender
  • Starker Preisdruck durch Konkurenzprodukte aus Fernost und Tschechien
  • Reduzierung auf 35 Mitarbeiter
1995/
1996
  • Produktpalette umfaßt 60 Artikel im Programm PEBE 2000
  • Neues Entwicklungs-, Verkaufs- und Vertriebsbüro in Bad Kösen
  • Entwicklung neuer Spielbausätze wie Feuerwehrdepot, Polizeistation und Spielhaus; diese werden jedoch aufgrund nicht vorhandener Mittel nicht realisiert
  • Installation neuer Außendienstmitarbeiter auf Honorarbasis
  • Erfolglose Hereinnahme von Fremdprodukten in das Sortiment: Holzspielwaren, Modellfahrzeuge und Schaumstoffartikel
  • Der alte Firmensitz in der Eckartsbergaer Str. 12 wird aufgegeben
  • Konfektionierung erfolgt saisonbedingt außerhalb
  • Weitere Umsatzrückgänge wegen Nichtrealisierug von Neuheiten und unzureichende Vertriebs- und Preispolitik
Juli
1996
  • Einleitung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens
  • Einstellung der Geschäftstätigkeit
2000
  • Wiederaufnahme der Produktion des PEBE Bausteinprogrammes in der neuen PEBE GmbH u. Co KG in Frankenau bei Bad Kösen
  • Nutzung modernster Fertigungsverfahren beim Spritzgießen, wie eine zentrale Materialbeschickung, Prozesssteuerung, Datenerfassung und Batch-Farbsystem an den Spritzgießmaschinen
  • Beantragung der Wiedereinsetzung von PEBE als Schutzmarke: Wort- und Bildmarke PEBE
  • Entwicklungsbeginn neuer marktfähiger Produkte im PEBE Steckbausteinsystem, die künftigen Markterfordernissen entsprechen
2002
  • Kontinuierliche Erweiterung der Produktpalette
  • Konzeption für neue textlose Bauanleitungen zur Gestaltung am PC
  • Entwicklung von Häuser-Bausätzen, Straßen-Fahrzeugbausätzen und komplexen Rollenspiel-Bausätzen für unterschiedliche Spielaltersbereiche zur Beschäftigung mit kreativem Bauen und des Gestaltens nach eigener Fantasie
2005
  • Endgültige Einstellung der Bausteinproduktion

Quellen
1) Ortschronik Bad Kösen
2) RMA TSK Kunststoffsysteme GmbH & Co KG Sömmerda Betriebsstätte: PEBE Bad Kösen
3) Stadtmuseum Naumburg: Begleitheft zur Ausstellung "PEBE - Bausteine aus Bad Kösen"